Der Senatsbock ist zurück!
Eine fast vergessene Tradition erfährt in Hamburg dieser Tage eine Renaissance. Dank des Gemeinschaftsprojektes der Brauereien BLOCKBRÄU, Gröninger, Joh. Albrecht, Kehrwieder Kreativbrauerei und Ratsherrn wird wieder der Senatsbock eingebraut und am 29. Januar 2015 feierlich angestochen.
Der Senatsbock heute
Seit Oktober 2014 reift der hochprozentige Doppelbock in den Lagertanks der fünf Brauereien und wartet nun auf seinen Anstich, um die fünfte Jahreszeit -wie es schon in den 50er Jahren üblich war-einzuläuten. Bei der fein abgestimmten Rezeptur sind fünf Malzsorten zu einer unvergleichlichen Konsistenz zusammengeschmolzen. Sogar ein Hauch von Röstmalzaromen von Zartbitterschokolade und Espresso soll mitschwingen. Alle HamburgerInnen und Besucher dürfen gespannt sein auf den neuen dunklen Doppelbock. Nach dem feierlichen Anstich auf der Rickmer Rickmers im kleinen Kreis ist der Hamburger Senatsblock bei allen fünf Brauereien und zum Bestellen erhältlich.
Die fünf beteiligten Hamburger Brauereien
- Gröninger Privatbrauerei: Sie zählt zu den ältesten Braustätten Hamburgs. Das "Pils" und "Hanseaten Weisse" können Besucher des Brauhauses noch heute aus alten Holzfässern selbst zapfen.
- Kehrwieder Kreativbrauerei: Seit 2011 braut Oliver Wesseloh, amtierender Weltmeister der Sommeliers für Bier, fünf unverwechselbare Biertypen.
- BLOCKBRÄU: Im gemütlichen Brauhaus an den Landungsbrücken lebt die berühmte Hamburger Braugeschichte weiter. Rund 8800 Liter Pilsener und Weizenbier produziert die Brauerei jede Woche und verköstigt sie im Restaurant mit einem der schönsten Blicke über den Hamburger Hafen.
- Joh. Albrecht: Ein Gasthaus mit eigener handwerklicher Bierherstellung. Die Bierspezialitäten heißen „Kupfer – Das Malzig-Milde Dunkle“ und „Messing – Das Hopfig-Herbe Helle“ und überzeugen durch einen einzigartig hausgebrauten Geschmack.
- Ratsherrn Brauerei: "Just Craft. Real Taste." ist der Leitgedanke der 2010 in den Schanzenhöfen eröffneten Brauerei. 2012 entstand die Micro Brewery, in der traditionelle Rezepturen mit außergewöhnlichen Geschmacksideen kombiniert werden.
Der Senatsbock damals
Es ist eine Tradition, die sich vor allem in den 50er Jahren großer Beliebtheit erfreute und bis in die 70er Jahre hinein zelebriert wurde. Mit viel Wirbel und Prominenz wie beispielsweise Boxweltmeister Max Schmeling oder Fußball-Star Uwe Seeler, wurde der jährliche Anstich des ersten Doppelbock-Fasses im altehrwürdigen Curiohaus gefeiert. Im Rahmen eines „feucht-fröhlichen Herrenabends“ ließen die Besucher ihre Zylinder kreisen und stimmten Lieder an. Schon damals waren es fünf Brauereien (Holsten, Bavaria St. Pauli (Astra), Elbschloss (Ratsherrn), Bill und Winterhuder), die sich zum Brauen dieses einen Biers zusammenschlossen und damit die Bockbierfeste in der dunklen Jahreszeit neu belebten. Doch eine Fusionswelle in den 60er Jahren wälzte die Hamburger Brauereilandschaft um, der Wettbewerb zwischen Brauereien war gestiegen, so dass die Produktion des Senatsbocks schließlich eingestellt wurde.
Quelle: www.hamburg.de